Skip to main content

Nachrichten


"Nun kommen auch die G8-Nachzügler" Studentenwohnungen dringend gesucht

Im letzten Wintersemester erreichten die Studentenzahlen auch in Wuppertal Rekordwerte. Und doch blieb die Zahl der Erstsemester eher unter den hohen Erwartungen an den doppelten Abiturjahrgang. Offenbar war ein Teil der Studienberechtigten des G8-Jahrgangs „kurz vor der Uni abgebogen“ – zum Work&Travel nach Australien etwa, oder um ein freiwilliges soziales Jahr zu machen. Andere werden zunächst eine berufliche Ausbildung gewählt haben.

Was die Nachfrage nach Studentenwohnungen angeht, rechnet das Hochschul-Sozialwerk Wuppertal deshalb auch in diesem Herbst nicht mit einer Entspannung:
„Wir erwarten, dass zu diesem Wintersemester auch noch Nachzügler aus dem G8-Jahrgang auf den studentischen Wohnungsmarkt drängen“, erklärt Fritz Berger, Geschäftsführer des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal.

Eines ist genau wie in jedem Jahr vor dem Wintersemester: alle 1085 Appartements in den mit inzwischen 7 Architekturpreisen ausgezeichneten Studentenwohnheimen des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal sind schon so gut wie vermietet.
Zusätzlich sind aber jetzt schon 550 Bewerber online auf der Warteliste des Studentenwerks registriert – und täglich kommen neue hinzu.

„Bis zum Semesterstart rechnen wir mit bis zu 700 Wohnungssuchenden. Dem stehen derzeit aber nur 100 Angebote für private Zimmer gegenüber“, erklärt Fritz Berger.

Am stärksten nachgefragt werden vor allem Einzel- oder Doppelappartements. Fritz Berger: „Größere Wohnungen sind schwerer „an den Mann“ zu bringen. Das sehen wir daran, dass diese in der Regel länger in unserer Online-Datei stehen, bis sich dafür Mieter finden“. Der Grund liegt auf der Hand: gerade Erstsemester, ob aus dem Inland oder Ausland, verfügen am Anfang noch nicht über genügend Kontakte, um mit Kommilitonen gemeinsam eine komplette Wohnung anzumieten. Außerdem stehen Wohngemeinschaften bei den angehenden Bachelors nicht mehr ganz oben auf der Wunschliste….


Wie kommen Wohnungssuchende und –anbieter zusammen?

Wohnungsanbieter und Wohnungssuchende finden zusammen, wenn sie sich an das Hochschul-Sozialwerk wenden: Auf der Website www.hochschul-sozialwerk-wuppertal.de können Vermieter unter „Wohnungsangebote einstellen“ ihre Angebote eintragen, wohnungssuchende Studenten finden die Angebote unter „Privatzimmervermittlung“.

Ob Angebot und Nachfrage tatsächlich aufeinander abgestimmt sind, darum kann sich das Wuppertaler Studentenwerk bei Bedarf auch aktiv kümmern.
Geschäftsführer Fitz Berger: „Wir können Eigentümer beraten, was die Studierenden brauchen. Die Angebote privater Vermieter können von uns begangen und begutachtet werden, um konkret über die Wohnung informiert zu sein. So wissen wir, welche Studenten bei wem am besten Aufnahme finden. Hierdurch werden Enttäuschungen auf beiden Seiten vermieden“.

Der Bedarf für diese aktive Vermittlungsarbeit ist da. Es gibt bekanntlich Leerstände im Tal, die durchaus unterschiedliche Bedarfe abdecken können.
Fritz Berger: „Wir wollen weitere Partnerschaften zu privaten Vermietern aufbauen, die von der Vorauswahl bis hin zur Vertragsunterzeichnung im Studentenwerk gehen können. Unser Ziel ist es, das private Wohnungsangebot , vor allem - aber nicht ausschließlich - für die internationalen Studierenden im Hinblick auf zu erwartende Engpässe zu erweitern“.


Hilfe auf Gegenseitigkeit durch „Wohnen: für Hilfe“

Aus diesem Grunde hat das Hochschul-Sozialwerk auch das Programm „Wohnen: für Hilfe“ entwickelt.
„Wir gehen davon aus, es gibt in Wuppertal Menschen, die über freien Wohnraum verfügen, sich über Hilfe im Alltag freuen würden - und sich vorstellen können, mit einem jungen Menschen unter einem Dach zu leben. Und es gibt sicher Studierende, die kostengünstig wohnen möchten - und dafür bereit sind, den Wohnraumanbieter im Alltag zu unterstützen“, erklärt der Geschäftsführer des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal.
Mit dem Konzept „Wohnen: für Hilfe“ hat das Hochschul-Sozialwerk eine Plattform geschaffen, damit beide Seiten zu einander finden.


„Wir beraten individuell und persönlich“

Da es bei „Wohnen: für Hilfe“ um ein Mietverhältnis der besonderen Art geht, ist auch der Weg dahin ein besonderer. Stephanie Rappenecker, die das Projekt mit großem Engagement betreut, bringt es auf den Punkt: „Da muss auch die Chemie stimmen. Deshalb berate ich beide Seiten sehr individuell und persönlich. In Abstimmung mit den Vermietern machen wir vorher auch Hausbesuche“.

Wie kann die Mithilfe im Alltag aussehen?

Der/die Studierende kann im Haushalt oder bei der Gartenarbeit helfen, Kinder betreuen, Kinder in die Schule/den Kindergarten begleiten, Haustiere versorgen
kleine Reparaturen und Renovierungsarbeiten vornehmen, bei Problemen rund um den PC helfen, Besorgungen erledigen, Behördengänge begleiten, Fremdsprachen lernen/vermitteln, im Haushalt präsent sein, Gesellschaft leisten oder zu Veranstaltungen begleiten.
Stefanie Rappenecker: „Der Phantasie für Individuelle Vereinbarungen sind kaum Grenzen gesetzt. Ausgenommen sind aber - wegen der besonderen Anforderungen - zum Beispiel Pflegeleistungen im engeren Sinne“.


Wie sieht das Mietverhältnis konkret aus?

Das Hochschul-Sozialwerk empfiehlt zwei einfache Modelle:

1 qm = 1 Stunde Hilfe/pro Monat
Beispiel: Bei 20 qm gemieteten Wohnraum und 10 geleisteten Hilfestunden zahlt der Studierende nur noch die Hälfte des normalen Mietpreises.

50% Miete / 50% Hilfestunden
Beispiel: Der Wohnraum kostet 320 € pro Monat. Der Mieter überweist monatlich 160 € und leistet dafür 16 Stunden pro Monat (d.h. 4 pro Woche) Hilfestunden.

„Beide Wohnpartner sollten einen rechtsgültigen Mietvertrag auf Grundlage des BGB unterzeichnen.
Die Vereinbarung „Dienstleistung gegen Miete“ sollte in einer schriftlichen Nebenabrede festgelegt werden“, rät Geschäftsführer Fritz Berger.

Der Vorteil: Hierdurch wird ein rechtlicher Sonderstatus vermieden und beide Parteien bewegen sich auf dem klar geregeltem Boden des Mietrechts. Sollte die Zusatzvereinbarung von einer Seite gekündigt werden, bleiben die Rechte und Pflichten des Mietvertrages bis auf weiteres bestehen.


Worin besteht der Service des Hochschul-Sozialwerks?

Interessenten, seien es Wohnungsuchende oder Vermieter, finden konkrete Informationen zum Programm „Wohnen: für Hilfe“ auf der Website des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal unter: https://hochschul-sozialwerk-wuppertal.de/Wohnen/wfh.

Bewerbungsformulare für Vermieter oder Studierende stehen zum Download bereit oder können auf Wunsch zugesandt werden (Ansprechpartnerin Stephanie Rappenecker, Tel. 0202/ 430 40 460). Auch bei der Ausarbeitung individueller Vertragsvereinbarungen bietet das Studentenwerk seine Unterstützung an.

Fritz Berger: „Garant für das Gelingen einer solchen Partnerschaft kann das Hochschul-Sozialwerk nicht sein. Bei eventuell entstehenden Konflikten können wir aber vermitteln, wenn die Beteiligten dies möchten“.

Der Geschäftsführer des Hochschul-Sozialwerks hofft, dass sich das Konzept „Wohnen: für Hilfe“ nach und nach durchsetzt und damit schließlich zusätzliche Wohnplätze in Hochschulnähe für Studierende zur Verfügung gestellt werden. Berger: „Wir werden keinen einmaligen Sommerhit landen. ‚Wohnen: für Hilfe‘ hat das Zeug zum Evergreen, denn es bietet eine win/win-Situation für Studierende und Vermieter“.

Angebote oder Anfragen interessierter Vermieter nimmt das Hochschul-Sozialwerk gerne unter wohnen(at)hsw.uni-wuppertal.de oder Tel. 0202/430 40 460 (Frau Rappenecker) entgegen.