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Wie viel kostet das Studentenleben ??

Wuppertaler Studenten verfügen im Schnitt über 900 Euro pro Monat. Sie jobben dafür aber auch häufig.

Manche können sich schon längst das Leben, das sie führen, nicht mehr leisten. Das jedenfalls hat ein amerikanischer Komiker einmal treffend behauptet.

Auf den ersten Blick geht es Wuppertaler Studenten da besser, denn sie haben mehr Geld zur Verfügung als ihre Kommilitonen im Bundesdurchschnitt. Sie gehen dafür aber auch häufiger arbeiten. Das geht aus den lokalen Daten der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) hervor.

Während ein Student (Erststudium, ledig, nicht bei den Eltern wohnend) im Bundesdurchschnitt über 864 Euro (an baren und unbaren Einnahmen) verfügt, im Durchschnitt von Nordrhein-Westfalen über 888 Euro, so standen dem in 2012 (da erfolgte die letzte bundesweite Befragung) in Wuppertal gar rund 900 Euro an verfügbaren Einnahmen gegenüber.

Allerdings muss jeder vierte Student mit weniger als 675 Euro auskommen, das entspricht dem derzeitigen BAföG-Höchstsatz. Rund jeder fünfte Student verfügt sogar über weniger als 650 Euro.

Es fällt auf, dass der Anteil „eigener Verdienst aus Tätigkeiten während der Vorlesungszeit und/oder der vorlesungsfreien Zeit“ mit 405 Euro deutlich höher liegt als im Bundes- (323 Euro) und im Landesdurchschnitt (361 Euro). Die Mittel, die Wuppertals Studierende von ihren Eltern bekommen, liegen mit durchschnittlich 450 Euro knapp unter dem Bundes- und Landesdurchschnitt von - in beiden Fällen - 476 Euro.

Beim Jobben landen Wuppertals Studierende mit einem Anteil von 75 Prozent bundesweit an dritter Stelle. In Nordrhein-Westfalen sind durchschnittlich 67 Prozent erwerbstätig, im Bund gar nur 62 Prozent. 68 Prozent der erwerbstätigen Studenten geben an, dass sie laufend jobben. Als Motive stehen im Vordergrund: „weil es zur Bestreitung meines Lebensunterhalts unbedingt notwendig ist“ (80%), „damit ich mir mehr leisten kann“ (75%), „um finanziell unabhängig von den Eltern zu sein“ (61%). Der durchschnittliche Nettostundenlohn beträgt 10 Euro. Damit liegen die Wuppertaler genau im Bundesdurchschnitt.

Ein weiterer Grund für den auffällig hohen Jobber-Anteil in Wuppertal sind überraschend hohe Ausgaben für die monatliche Miete: 318 Euro muss ein Wuppertaler Normalstudent für Miete inklusive Nebenkosten aufbringen. Das ist Rang 10 bundesweit. In einem Studentenwohnheim des Hochschul-Sozialwerks liegt die Miete im Durchschnitt bei 211 Euro - alles inklusive.


Fritz Berger, Geschäftsführer, Hochschul-Sozialwerk Wuppertal, Email:berger(at)hsw.uni-wuppertal.de