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Kopf braucht Dach:

Das Hochschul-Sozialwerk Wuppertal sucht dringend Privatzimmer

Die Studentenzahlen in Wuppertal steigen inzwischen etwas langsamer, sind aber immer noch auf Rekordniveau. 23.290 Studierende waren insgesamt im letzten Wintersemester eingeschrieben – circa 23.000 in der Bergischen Universität, 170 in der Hochschule für Musik und Tanz, 140 in der Kirchlichen Hochschule. Zum bevorstehenden Wintersemester wird mit ähnlichen Zahlen zu rechnen sein.

Was die Nachfrage nach Studentenwohnungen angeht, erwartet das Hochschul-Sozialwerk Wuppertal deshalb zum bevorstehenden Wintersemester erneut eine Zuspitzung. Geschäftsführer Fritz Berger: „Wuppertal ist, was die Wohnungsknappheit und die Mietpreise angeht, weiterhin nicht mit Köln oder Bonn vergleichbar, aber es ist auch hier schwieriger geworden, bezahlbare Studentenzimmer zu finden“.

Eines ist wie in jedem Jahr vor dem Wintersemester: alle 1.085 Appartements in den mit 10 Auszeichnungen prämierten Studentenwohnheimen des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal
http://hochschul-sozialwerk-wuppertal.de/wohnen/wohnheime.html
sind schon so gut wie vermietet.

Die im Bau befindlichen fünf neuen Wohnheime an der Max-Horkheimer-Straße 160 – 168 mit 132 Plätzen stehen zu Beginn des Wintersemesters noch nicht zur Verfügung. Allerdings können sich Studierende für diese Häuser in Kürze bereits verbindlich bewerben.

Auf der Online-Warteliste des Hochschul-Sozialwerks stehen für Semesterbeginn schon jetzt 430 Bewerber – und täglich kommen neue hinzu. „Das sind auch alles tatsächlich Wohnungssuchende, denn unsere Warteliste wird laufend aktualisiert. Dem stehen derzeit jedoch nur 48 Privatzimmerangebote gegenüber. Bis zum Semesterstart rechnen wir mit bis zu 600 Wohnungssuchenden. Deshalb appelliere ich an alle Wohnungseigentümer, sich mit uns in Verbindung zu setzen, wenn Sie über freien Wohnraum verfügen“, erklärt Fritz Berger.

Am stärksten nachgefragt werden vor allem Einzel- oder Doppelappartements.

Fritz Berger: „Größere Wohnungen sind schwerer ‚an den Mann‘ zu bringen. Das sehen wir daran, dass diese in der Regel länger in unserer online-Datei stehen, bis sich dafür Mieter finden“. Der Grund liegt auf der Hand: Gerade Erstsemester, ob aus dem In- oder Ausland, verfügen am Anfang noch nicht über genügend Kontakte, um mit Kommilitonen gemeinsam eine komplette Wohnung anzumieten. Außerdem stehen Wohngemeinschaften bei den angehenden Bachelors nicht mehr ganz oben auf der Wunschliste.

Wie kommen Wohnungssuchende und –anbieter zusammen?

Wohnungsanbieter und Wohnungssuchende finden sich, wenn sie sich an das Hochschul-Sozialwerk wenden: Auf der Website https://www.hochschul-sozialwerk-wuppertal.de/wohnen/privatzimmer.html können Vermieter unter „Biete Privatzimmer an“ ihre Angebote eintragen, wohnungssuchende Studenten finden die Angebote unter „Suche Privatzimmer“.

Ob Angebot und Nachfrage tatsächlich aufeinander abgestimmt sind, darum kann sich das Wuppertaler Studentenwerk bei Bedarf auch aktiv kümmern. Geschäftsführer Fitz Berger: „Wir können Eigentümer beraten, was die Studierenden brauchen. Die Angebote privater Vermieter können von uns begangen und begutachtet werden, um konkret über die Wohnung informiert zu sein. So wissen wir, welche Studenten bei wem am besten Aufnahme finden. Dadurch wurde erreicht, dass die uns angebotenen passgenauen Privatzimmer schnell vermietet wurden “.

Der Bedarf für diese aktive Vermittlungsarbeit ist da. Es gibt bekanntlich Leerstände im Tal, die durchaus unterschiedliche Bedarfe abdecken können. Fritz Berger: „Wir wollen weitere Partnerschaften zu privaten Vermietern aufbauen, die von der Vorauswahl bis hin zur Vertragsunterzeichnung im Studentenwerk gehen können. Unser Ziel ist es, das private Wohnangebot, vor allem - aber nicht ausschließlich - für die internationalen Studierenden zu erweitern“.

Hilfe auf Gegenseitigkeit durch „Wohnen: für Hilfe“

Aus diesem Grunde hat das Hochschul-Sozialwerk schon vor Jahren das Programm „Wohnen: für Hilfe“ entwickelt. „Wir gehen davon aus, es gibt in Wuppertal Menschen, die über freien Wohnraum verfügen, sich über Hilfe im Alltag freuen würden - und sich vorstellen können, mit einem jungen Menschen unter einem Dach zu leben. Und es gibt sicher Studierende, die kostengünstig wohnen möchten - und dafür bereit sind, den Wohnraumanbieter im Alltag zu unterstützen“, erklärt der Geschäftsführer des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal. Mit dem Konzept „Wohnen: für Hilfe“ hat das Hochschul-Sozialwerk eine Plattform geschaffen, damit beide Seiten zu einander finden.

„Wir beraten individuell und persönlich“

Da es bei „Wohnen: für Hilfe“ um ein Mietverhältnis der besonderen Art geht, ist auch der Weg dahin ein besonderer. Stephanie Rappenecker, die das Projekt mit großem Engagement betreut, bringt es auf den Punkt: „Da muss auch die Chemie stimmen. Deshalb berate ich beide Seiten sehr individuell und persönlich. In Abstimmung mit den Vermietern machen wir vorher auch Hausbesuche“.

Wie kann die Mithilfe im Alltag aussehen?

Der/die Studierende kann im Haushalt oder bei der Gartenarbeit helfen, Kinder betreuen, Kinder in die Schule/den Kindergarten begleiten, Haustiere versorgen, kleine Reparaturen und Renovierungsarbeiten vornehmen, bei Problemen rund um den PC helfen, Besorgungen erledigen, Behördengänge begleiten, Fremdsprachen lehren/vermitteln, im Haushalt präsent sein, Gesellschaft leisten oder zu Veranstaltungen begleiten. Stefanie Rappenecker: „Der Phantasie für individuelle Vereinbarungen sind kaum Grenzen gesetzt. Ausgenommen sind aber - wegen der besonderen Anforderungen - zum Beispiel Pflegeleistungen im engeren Sinne“.

Wie sieht das Mietverhältnis konkret aus?

Das Hochschul-Sozialwerk empfiehlt zwei einfache Modelle:

1 qm = 1 Stunde Hilfe/pro Monat Beispiel: Bei 20 qm gemieteten Wohnraum und 10 geleisteten Hilfestunden zahlt der Studierende nur noch die Hälfte des normalen Mietpreises.

50% Miete / 50% Hilfestunden Beispiel: Der Wohnraum kostet 320 € pro Monat. Der Mieter überweist monatlich 160 € und leistet dafür 16 Stunden pro Monat (z.B. 4 Std. pro Woche) Hilfestunden.

„Beide Wohnpartner sollten einen rechtsgültigen Mietvertrag auf Grundlage des BGB unterzeichnen. Die Vereinbarung ‚Dienstleistung gegen Miete‘ sollte in einer sog. ‚schriftlichen Nebenabrede‘ festgelegt werden“, rät Geschäftsführer Fritz Berger.

Der Vorteil: Hierdurch wird ein rechtlicher Sonderstatus vermieden, und beide Parteien bewegen sich auf dem klar geregeltem Boden des Mietrechts. Sollte die Zusatzvereinbarung von einer Seite gekündigt werden, bleiben die Rechte und Pflichten des Mietvertrages bis auf weiteres bestehen.

Worin besteht der Service des Hochschul-Sozialwerks?

Interessenten, seien es Wohnungsuchende oder Vermieter, finden konkrete Informationen zum Programm „Wohnen: für Hilfe“ auf der Website des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal unter: https://www.hochschul-sozialwerk-wuppertal.de/wohnen/wohnen-fuer-hilfe.html

Bewerbungsformulare für Vermieter oder Studierende stehen hier zum Download bereit oder können auf Wunsch zugesandt werden (Ansprechpartnerin Stephanie Rappenecker, Tel. 0202 / 430 40 40). Auch bei der Ausarbeitung individueller Vertragsvereinbarungen bietet das Hochschul-Sozialwerk seine Unterstützung an. Fritz Berger: „Garant für das Gelingen einer solchen Partnerschaft kann das Hochschul-Sozialwerk nicht sein. Bei eventuell entstehenden Konflikten können wir aber vermitteln, wenn die Beteiligten dies möchten“.

Angebote oder Anfragen interessierter Vermieter nimmt das Hochschul-Sozialwerk gerne unter wohnen@hsw.uni-wuppertal.de oder Tel. 0202 / 430 40 40 (Frau Rappenecker) entgegen.