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Das Hochschul-Sozialwerk Wuppertal plant fünf neue Studentenwohnheime

Zweifel sind nicht mehr angebracht: Wuppertal ist inzwischen eine echte Hochschulstadt.  22.000 junge Menschen  aus dem In- und Ausland studieren hier, das sind 8.000 mehr als vor 10 Jahren.

Zusätzlich zu den vorhandenen 1.085 Wohnplätzen in 16 attraktiven Studentenwohnheimen plant das Hochschul-Sozialwerk Wuppertal deshalb am Campus Grifflenberg den Bau von fünf  zusätzlichen Wohnheimen mit insgesamt 132 weiteren Wohnplätzen.

Das Hochschul-Sozialwerk, das neben der Versorgung mit Wohnraum auch Mensen und Cafeterien betreibt und für Bafög und Studiendarlehen zuständig ist, sieht für dieses Projekt auch langfristig Bedarf. Geschäftsführer Fritz Berger: „Selbst wenn die Studentenzahlen wieder etwas zurückgehen, wird die Nachfrage nach attraktivem, preisgünstigem und campusnahem Wohnraum fortbestehen“.

Aufgrund der gewachsenen Attraktivität der Bergischen Universität hat nicht nur die Zahl der aus anderen Regionen Deutschlands eingeschriebenen Studenten zugenommen, sondern auch die Zahl der internationalen Gaststudierenden.

Fritz Berger: „Derzeit wohnen studentische Mieter aus insgesamt 55 Ländern bei uns. Zusätzliche Wohnheime sind eine wesentliche Voraussetzung für jede weitere Internationalisierung der örtlichen Hochschulen“.

Um das Neubauprojekt, an der oberen Max-Horkheimer-Straße / Ecke Fuhlrottstraße  gelegen, realisieren zu können, war ein langer Weg zu beschreiten. 

Der 4600 Quadratmeter große, teilweise nur 12 Meter schmale Grundstückstreifen  ist Teil der Reserveflächen für die weitere Entwicklung der Universität. Eigentümer ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB). Während das Land dem Hochschul-Sozialwerk früher zum Bau von Studentenwohnheimen kostenlos Landesgrundstücke übereignete, musste dem Grundstückserwerb jetzt  ein kompliziertes und langwieriges Interessenbekundungsverfahren vorausgehen, an dessen Ende das - zu 85 Prozent aus studentischen Mitteln finanzierte -Studentenwerk das Grundstück vom BLB nur zum vollen Marktpreis erwerben kann.

 Um das Hanggrundstück bebaubar zu machen, werden Plateaus geschaffen. Auf diesen werden in vier Zeilen dreigeschossige Häuser zur Max-Horkheimer-Straße hin orientiert. Im Bereich des Übergangs zur Fuhlrottstraße entsteht ein sechsgeschossiges Solitärgebäude mit Gemeinschaftsräumen auf jeder Etage.

 Die insgesamt 132 Wohnplätze teilen sich auf in 48 Einzel- und 22 Doppelappartements sowie 40 Plätze in Wohngemeinschaften. Erreicht wird dadurch ein differenziertes Wohnangebot, das alle Wohnwünsche abdeckt. Die Raumgrößen variieren von 20 bis 28 Quadratmetern.

 Die beauftragten Architekten, Michael Müller und Professor Christian Schlüter, vom Wuppertaler Architektur Contor Müller Schlüter, setzen darauf, durch vorgefertigte Elemente eine kurze Bauzeit  zu erreichen. Die Konstruktion ist eine Hybridbauweise, die sich bereits in den sechsfach ausgezeichneten Wohnheimen  „Ostersiepen“ bewährt haben. Durch den hohen Holzanteil konnte in diesem Bauvorhaben die „Graue Energie“ um ca. 140 t CO2-Ausstoß verringert werden.

 „Während die elementierten Außenwände in Holzbauweise nahezu kostenneutral - im Vergleich zur konventionellen Bauweise - ausgeführt werden können, führt der Einsatz von  vorgefertigten Bädern noch zu Mehrkosten“, räumt  Architekt Michael Müller ein. Dennoch verkürzt sich durch einen hohen Vorfertigungsgrad der einzelnen Elemente und der Gesamtoptimierung die Bauzeit erheblich - um voraussichtlich zehn Monate. Michael Müller: „Wir rechnen mit einer Bauzeit von  zwölf Monaten“.

Äußerst variable Grundstrukturen ermöglichen grundsätzlich später auch andere Nutzungen, zum Beispiel  für altersgerechtes Wohnen. Ein rollstuhlgerechter Aufzug ist bereits eingeplant. Für die Oberflächen wählen die Architekten robuste und bewährte Materialien.

In energetischer Hinsicht  sind die Gebäude wieder im Passivhausstandard geplant: Zu- und Abluft mit Wärmerückgewinnung, Kaskadenlüftung, mit Fernwärmenutzung und Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern. Der Jahresheizwärmebedarf wird 15 kWh/qm/a nicht überschreiten, der Endenergiebedarf soll bei 30 kWh/qm/a liegen.

Das Projekt wird voraussichtlich  mit 500 €/m² vom Bundesbauministerium über das BBSR Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Bonn bezuschusst. Es wird bereits jetzt  als „herausragendes Modellvorhaben“ eingestuft. Zur weiteren Finanzierung erhält das Hochschul-Sozialwerk Darlehen der sozialen Wohnungsbauförderung NRW, sowie der KfW. Zusätzlich müssen Eigenmittel eingesetzt werden.

Die komplette Warmmiete wird für die Wohnplätze gemäß der Förderbestimmungen unter 280 Euro liegen. Hinzu kommt ein Möblierungszuschlag.